Der Weideauftrieb - Pferde im Frühjahr richtig Anweiden

Der Weideauftrieb - Pferde im Frühjahr richtig Anweiden



Sobald das Gras auf den Weiden ergrünt und das Wetter-, sowie die Bodenverhätnisse es zulassen, geht es für die Pferde nach einem langen Winter wieder auf die Wiese. Diese Umstellung von Stall zur Weide sollte behutsam stattfinden, denn das veränderte Nährstoffangebot bedeutet für den Pferdedarm eine große Umstellung.



Während der Wintermonate ist die Nahrungsgrundlage der Darmbakterien durch gutes Heu stabil und ausgeglichen. Im Mikrobiom des Pferdes im Dickdarm stellt sich ein Gleichgewicht ein, das an dieses Nahrungsangebot perfekt angepasst ist.

Gutes Heu besteht zu etwa einem Viertel aus Rohfaser und einem Zehntel aus Eiweiß. Der für, empfindliche oder zu Hufrehe neigende, Pferde gefährliche Anteil,die Kohlenhydrate (wie Stärke,Fruktan und Zucker), liegt zwischen 10 und 20 Prozent.



Mit dem Wechsel auf die Weide,kommt das Gleichgewicht im Darm durcheinander. Das junge Weidegras ist viel kürzer, feiner und tiefgrün. Der Gehalt an Eiweiß und Kohlenhydraten (Stärke, Zucker, Fruktan) ist deutlich höher als im Heu, während der Anteil an Rohfaser deutlich geringer ist.Durch Umwelteinflüsse kann der Nährstoffgehalt stark schwanken, Witterung und Sonneneinstrahlung können einen starken Einfluss auf dem Fruktangehalt im Weidegras nehmen.


Eine plötzliche Umstellung des Pferdes von Heu auf Weidegras bringt den Darm gefährlich aus der Balance,daher sollte man die Vierbeiner langsam an das Gras gewöhnen,es empfiehlt sich, bereits einige Wochen vor Weidebeginn mit dem Angrasen an der Hand zu beginnen und die Weidezeit schrittweise zu verlängern:


Die ersten 30 Minuten Weidezeit sollte man geduldig über mindestens eine Woche steigern. Start am ersten Tag sind nur fünf Minuten. Mit jedem neuen Tag kann man es um jeweils weitere fünf Minuten steigern.

Nach Erreichen der ersten halben Stunde kann


man bei den meisten Pferden dazu übergehen, täglich um zehn Minuten zu steigern. Ist man bei einer vollen Stunde angelangt, sind in der Regel auch Schritte von 15 Minuten kein Problem – das hängt aber auch vom individuellen Pferd ab. Verdauungsproblemen während des Angrasens sollte man immer mit einer Reduktion der Anweidezeit entgegenwirken, um keine Koliken o.Ä. zu riskieren.




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